Lebenswichtig für die Gesundheit
Antoniyar. Sanitäre Anlagen – sauberes Trinkwasser und funktionierende Toiletten – sind für uns eine Selbstverständlichkeit. In Indien jedoch sterben jährlich 1.655.000 Kinder im Alter unter fünf Jahren aufgrund der dortigen katastrophalen hygienischen Verhältnisse. In Deutschland sind es zum Vergleich 3.000. Diese erschreckend hohen Zahlen müssen nicht sein: Verbesserte sanitäre Anlagen können dazu beitragen, die Kindersterblichkeit zu senken.
Lebensbedrohung für Frauen und Kinder
Tausende Menschen in Indien haben dank der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger in den vergangenen Jahren ein festes Dach über den Kopf bekommen. Doch viele leben noch immer in katastrophalen hygienischen Verhältnissen. Nur wenige Häuser in Indien verfügen über ein Bad. Immer noch werden aus Aberglaube viele Neubauten ohne Toiletten errichtet. In Indien gibt es kaum öffentliche Toiletten. Die bestehenden sind meist stark verschmutzt und in einem erschreckenden Zustand. Vorhandene Latrinen werden oft nicht mehr benutzt. Die meisten Menschen – rund 60 Prozent der Landbevölkerung und 44 Prozent insgesamt – verrichten ihre Notdurft unter freiem Himmel. Um die Hygiene (und auch die Sicherheit von Frauen und Kindern) ist es verheerend bestellt. Fäkalien gelangen ins Trinkwasser. Das Infektionsrisiko steigt erheblich. Krankheiten wie Durchfallerkrankungen, die in Deutschland als gut behandelbar gelten, werden in Indien zur Lebensgefahr. Laut einer Studie ist Durchfall die Ursache für 13 Prozent der Todesfälle bei indischen Kindern unter fünf Jahren. Weltweit sterben laut Focus täglich 2.000 Kleinkinder an Durchfall.
Hygiene-Bildung und Bau von Sanitäranlagen
Mit dem Hygiene-Projekt „Sanitäre Anlagen für alle“ setzt sich das Kolpingwerk in Indien dafür ein, dass indische Kinder in einer zeitgemäßen, gesundheitsfördernden Umgebung aufwachsen können. Durch Gesundheitsschulungen, Plakate und Unterstützung beim Bau von gemeinschaftlichen Sanitärräumen sollen die örtlichen Umstände verbessert werden. Ziel ist es, hygienebedingte Krankheiten zu vermeiden und die Umwelt zu entlasten.
Die Kolping-Gruppe in Antoniyar macht’s vor
Ein Sanitärkomplex, der für umgerechnet etwa 350 Euro errichtet werden kann, entstand auf Betreiben der Kolping-Gruppe Antoniyar. Die Mitglieder tragen mit einer monatlichen Spende zum Erhalt und zur Pflege „ihrer“ sanitären Anlage bei. „Die Menschen in diesem Viertel sind Mrs. Isabella und den anderen Mitgliedern der Kolping-Gruppe für ihren Einsatz sehr dankbar, der ihnen gesunde und hygienische Lebensbedingungen sichert“, heißt es im Bericht von Kol-ping Indien. Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützt das Hygiene-Projekt von Kolping Indien. Ihre Spenden helfen, dass Kinder in Indien gesund aufwachsen können. Vielen Dank!