Kolping Projekte: Bildung ist der Schlüssel zu einem besseren Leben
Augsburg. Indische und südafrikanische Delegierte verbrachten vor der Generalversammlung von Kolping International in Bensberg einige Tage in Augsburg. Bei einem Treffen mit Spender*innen und engagierten Kolpingmitgliedern aus der Diözese Augsburg berichteten sie am 23. September 2023, dass durch ihre Projekte den Menschen eine Tür zu einem besseren Leben aufgeschlossen wird.
Kolping Projekte in Südafrika
Work-Opportunity-Program
Die südafrikanische Nationalsekretärin Judith Turner berichtete, dass beim Work Opportunity Program (WOP) durch die Unterstützung der Spender der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger 2021 169 Personen und 2022 159 Personen begleitet werden konnten. Nach dem grundlegenden Training von Lebenskompetenzen in einem Persönlichkeitstraining werden die jungen Menschen in Praktika und wenn möglich auch an eine Arbeitsstelle vermittelt. Turner zitiert einen Teilnehmer, der über den Erfolg des Kurses sagt: „Die Life Skills haben mir geholfen, über meine Wutprobleme zu sprechen, ich bin ruhiger und kann anderen vergeben.“
SPARK
Ein Persönlichkeitstraining und die Vermittlung von Erziehungskompetenz stehen auch am zweiten vorgestellten Projekt aus Südafrika. 83 Mütter von 139 Kindern haben 2021 und 2022 an SPARK teilgenommen. „SPARK ist in lebensveränderndes Programm, durch das junge Mütter die Möglichkeit erhalten, sich und ihre Kinder zu starken Individuen mit einer Vision und einem Plan für die Zukunft zu entwickeln“, erklärt Turner.
Neue Projekte
Auch zwei neue Projekte stellt Turner vor. Durch „Agriculture – small scale farmers“ (Landwirtschaft – Kleinbauern) und „Horticulture – Organic Kitchen Gardens“ (Gartenbau Bio-Gemüsegarten) werden Menschen befähigt, ihre eigenen Lebensmittel zu produzieren und dadurch ihre Ernährung zu verbessern. In zwei Diözesen in der Provinz Eastern Cape wird das Landwirtschaftsprojekt bereits angeboten. Jeweils 20 Personen können daran teilnehmen. Aus den Projekten sind schon mehrere Kolpingsfamilien entstanden.
Turner berichtet noch von einem neuen Projekt, durch das Kolpingsfamilien Kindern und Jugendlichen helfen, durch ein Sportangebot aktiv zu bleiben, sich von der Straße fernzuhalten und vor der anhaltenden Gewalt und den von Banden besetzten Gemeinschaften zu schützen.
Kolping Indien verhilft zu einem besseren Leben
Hygiene-Projekt
Ronald Sabastian, der Projekt-Koordinator von Kolping in Indien, berichtet, dass ein wichtiger Bestandteil des Sanitär-Projekts von Kolping Indien, die Durchführung von Maßnahmen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsänderung bei der Hygiene sind. Erst an zweiter Stelle steht die finanzielle Unterstützung für den Bau von Toiletten. Wenn die Menschen ihre Notdurft nicht mehr im freien verrichten, dann profitieren besonders die Frauen und Kinder durch mehr Sicherheit, Gesundheit und ein würdevolleres Leben, erklärt Sabastian. Ca. 525 Personen kommen jährlich in den Genuss, aus Spendengeldern – auch von der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger – eine Unterstützung für den Bau einer Toilette zu erhalten.
Hausbauprojekt
„Ob groß oder klein, es ist mein Zuhause, mein geliebtes Zuhause. Es gibt mir ein Gefühl von Privatsphäre und Identität“, zitiert Ronald Sabastian ein Kolpingmitglied aus Indien, dass durch die Unterstützung der Augsburger Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger ein kleines Haus für seine Familie bauen konnte. Im Durchschnitt werden im Jahr 125 Familien beim Hausbau unterstützt. Sabastian klagt über die steigenden Kosten und, dass auch in Indien die Baumaterialien immer teurer werden.
Milchviehprojekt
„Die Ermutigung und die Unterstützung durch Kolping Indien haben mir mehr Selbstvertrauen gegeben, eine selbstständige Tätigkeit aufzunehmen, durch die ich ein zusätzliches Einkommen für die Familie generieren konnte. Ich habe das Gefühl, dass ich gestärkt bin. Ich bin jemand in meiner Gemeinschaft.“ Diese Worte von Nirmala aus Kottar zitiert Sabastian, um zu zeigen, was das Milchviehprojekt bei den Menschen bewirkt. Sabastian erklärt, dass für Frauen, die aufgrund mangelnder Bildung, beruflicher Qualifikation und finanzieller Unterstützung keine nachhaltige Einkommensquelle haben, sich die Kuhhaltung als risikoarme und erfolgreiche Wirtschaftstätigkeit gezeigt hat.
Danke an alle Spender*innen!
Sowohl Judith Turner als auch Ronald Sabastian danken den Spender*innen, den Kolpingsfamilien und den Verantwortlichen bei Kolping in Augsburg für die Unterstützung. Der Schlüssel für eine bessere Zukunft konnte so für viele Menschen weitergegeben werden.
Für die beiden Delegationen aus den Partnerverbänden von Kolping Augsburg standen zudem Besuche in den Kolpingsfamilien Marktoberdorf, Neusäß und Höchstädt, ein Treffen im Kinderhaus Gundelfingen, ein Besuch der Passion in Waal und eine Begegnung mit Schüler*innen der Kolping-Pflegeschule in Kempten auf dem Programm.
Wenn auch Sie helfen und eines unserer Projekte unterstützen möchten, können Sie dies unter dem jeweiligen Spendenzweck im Bereich „Spenden“ tun. Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür!
Auf dem Bild von links: Indiens Kolping-Nationalvorsitzender Cyril Thomas; Antony Sola, Mitarbeiterin im indischen Nationalbüro; Kolping-Diözesanpräses Wolfgang Kretschmer aus Augsburg; Kolping-Nationalpräses Kizito Gugah aus Südafrika; Vera Heinz vom Kolping-Diözesanvorstand; Kolping-Nationalsekretärin Judith Turner aus Südafrika; Kolping-Diözesanvorstizender Robert Hitzelberger; Vinopriya Jamesh ebenfalls Mitarbeiterin im indischen Kolping-Nationalbüro; Ronald Sabastian (Projekt-Koordinator in Indien); Kolping-Nationalpräses Dr. Maria Soosai aus Indien
Über die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger
Hauptanliegen der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger ist es, Benachteiligten und Menschen ohne Perspektive „Hilfe zur Selbsthilfe“ für ein Leben aus eigener Kraft zu geben. Bei allen Projekten steht die langfristige Hilfe im Fokus: Starthilfe in unterschiedlichster Form für ein selbständiges und unabhängiges Leben. Seit 2003 erhält die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger jährlich das DZI-Spendensiegel, das einen geringen Verwaltungsaufwand bescheinigt sowie hohe Transparenz und Wirtschaftlichkeit.