Erinnerung an den Namensgeber unserer Stiftung

Augsburg. Vor 30 Jahren starb der Namensgeber der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger. Der Journalist und langjährige Vorsitzende des Kolping-Bildungswerkes Josef Ottmar Zöller (1926 bis 2004) hat in Erinnerung an Rudolf Geiselberger folgenden Text verfasst.

Ein grauer Tag

Der 3. Mai 1987 war ein dumpfer, grauer Tag. Wolkenbruch um Wolkenbruch ging auf Augsburg nieder und weichte den Boden des Stadions auf, dass die Begegnung der Augsburger mit Papst Johannes Paul II. nicht stattfinden konnte. Nur im Ostallgäu war noch Wanderwetter – und das nutzte Diözesanpräses Rudolf Geiselberger zu einem Berggang, um sich auf den Ansturm des Nachmittags beim Papstbesuch vorzubereiten.

Wie ein schwarzer Schatten

Es war sein letzter Gang – mitten am Berg musste er plötzlich rasten und fiel tot auf seinen Rucksack. 54 Jahre war er alt, im 20. Jahr seines Priestertums, durchtrainiert, nicht nur Bergsteiger, sondern aktiver Bergwachtmann. Die Nachricht von seinem Tod lag wie ein schwarzer Schatten auf dem Papstbesuch, für den das Kolping-Bildungszentrum als Pressestelle fungierte. Für Kolping wurde die abendliche Papstmesse im Dom das Requiem für den Präses. Rudolf Geiselberger war ein leidenschaftlicher Kolpinger; er lernte auch bei zwei hervorragenden Präsides, bei Manfred Müller, dem Kaplan von Starnberg, dem heutigen Bischof von Regensburg, und beim legendären Maximilian Köck, der ihn zum Nachfolger vorschlug.

Er war unaufhörlich tätig, fuhr durchs Land und gründete neue Kolpingsfamilien – aber er war vom Wesen her kein Macher und kein Manager, ihn zeichnete eine große Gelassenheit aus, die nicht von Fatalismus, sondern von einem unendlichen Gottvertrauen geprägt war, eine unaufdringliche Frömmigkeit, die ansteckend wirkte, und eine Werk-Begeisterung die motivierte. So mancher hat gedacht, dass Vater Kolping eine ähnliche Ausstrahlung gehabt haben muss. An seinem Grab in Penzberg waren vier Bischöfe – darunter der indische Bischof Dr. James Pazhayattil, der zusammen mit dem Zentralpräses des indischen Kolpingwerkes ein Totengebet sprach – auf indisch. Der Augsburger Präses ist wie ein Patron des Kolpingwerkes in Indien.

Noch im Todesjahr von Rudolf Geiselberger wurde die Stiftung in seinem Namen gegründet. Der Stiftungsrat der Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger wird am 12. Mai 2017 bei einer Messfeier dem verstorbenen Diözesanpräses aber auch aller verstorbenen Spender und Zustifter gedenken.

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